Hunderte von zusätzlichen Flügen der Fluggesellschaften sorgen für einen Buchungsboom.
Deutsche Touristen kaufen sich Flugtickets für die spanische Insel Mallorca, nachdem das deutsche Seuchenkontrollzentrum den Urlaubsort von seiner Liste der Coronavirus-Risikogebiete gestrichen hat.
Die Behörden teilten am Freitag (12. März 2021) mit, dass sie die Balearen nicht mehr als Risikogebiet betrachten, was bedeutet, dass die Anforderungen für Tests und Rückverfolgung bei der Rückkehr entfallen sind (allerdings müssen die Passagiere weiterhin einen negativen Coronavirus-Test vorweisen, um ein Flugzeug nach Spanien zu besteigen).
Als Reaktion darauf haben die Buchungen für Mallorca – das wegen seiner Beliebtheit bei deutschen Touristen manchmal scherzhaft als Deutschlands 17. Bundesland bezeichnet wird – laut Fluggesellschaften am Wochenende stark zugenommen.
Die Lufthansa-Tochter Eurowings sagte, die Flüge seien „in kürzester Zeit ausverkauft„. Sie hat 300 zusätzliche Flüge für die Osterferien aufgestockt. Der Pauschalreiseveranstalter TUI teilte mit, dass am vergangenen Wochenende doppelt so viele Reisen nach Mallorca gebucht wurden wie zur gleichen Zeit vor zwei Jahren.
Die Entscheidung des Robert-Koch-Instituts, des deutschen Bundesamts für Seuchenbekämpfung und Prävention, gilt auch für die spanischen Regionen Kastilien-La Mancha, Valencia, Extremadura, La Rioja und Murcia. Sie gilt auch für die portugiesischen Regionen Alentejo, Centro, Norte, die Azoren, die dänische Region Nordjylland und die Bahamas.
Die Befürworter des deutschen Inlandstourismus zeigten sich jedoch nicht begeistert von dieser Nachricht.
„Für mich ist es schwer vorstellbar, dass Tourismus auf Mallorca möglich ist, während die Hotels im Schwarzwald noch geschlossen bleiben„, sagte Thomas Bareiß, Tourismusbeauftragter der Bundesregierung, laut Spiegel.
Die Regierung versuchte, die Deutschen davon zu überzeugen, dass die Entscheidung für Mallorca nicht als Einladung zum Reisen verstanden werden sollte. „Generell gilt der Appell, auf jede Reise zu verzichten, die nicht unbedingt notwendig ist„, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert am Montag.